Corona-Tracing-App: Nutzerselbstbestimmung und Datensicherheit im Fokus

Stand:
Für eine anwenderfreundliche App und eine Implementierung auf Augenhöhe
Eine Frau schaut auf ihr Handy, eine Corona Tracing App ist auf dem Display zu sehen

Die Corona-Warn-App erkennt mithilfe von Bluetooth den Abstand zwischen Personen und kann sich enge Kontakte anonym merken. Dafür tauschen die Handys verschlüsselte Identitäten aus. Die App vergibt jedem Nutzer eine neue sogenannte ID, eine Identifikationsnummer. Fortan sammelt die App die IDs von anderen App-Nutzern, auf die man in einer Distanz von annähernd 2 Metern trifft, auf und speichert sie. Wurde ein Nutzer positiv auf Corona getestet, kann er diese Information in die App einspeisen. Andere App-Nutzer, welche ihm in den letzten 2 Wochen begegnet sind, bekommen darüber eine Nachricht und können sich sodann selbst einem Test unterziehen.

Off
1. Die Verbraucherzentrale Sachsen fordert die regelmäßige Überprüfung der App durch den Bundesdatenschutzbeauftragten.
#wirfürverbraucher
Da die App äußerst sensible Gesundheitsdaten verarbeitet, kann nur so sichergestellt werden, dass mit der App keine Datenschutzverstöße begangen werden.
#wirfürverbraucher
2. Zudem müssen Nutzer*innen die App jederzeit deinstallieren können. Nach der Löschung dürfen keinerlei Nutzer*innendaten mehr verarbeitet werden.
#wirfürverbraucher
3. Darüber hinaus sollten Aufklärungskampagnen von zivilgesellschaftlichen Akteuren seitens der Staatsregierungen aktiv unterstützt werden.
#wirfürverbraucher
Ein transparenter Umgang mit Informationen auf Augenhöhe der Verbraucher*innen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Implementierung der Corona-Tracing-App.
#wirfürverbraucher
4. Auch Nutzer*innen älterer Smartphones müssen die App installieren können.
#wirfürverbraucher
5. Eine soziale Abwertung oder Diskriminierung der Bürger*innen, die sich gegen die Nutzung der App entscheiden, muss aktiv restlos unterbunden werden.
#wirfürverbraucher
6. Notwendig ist gleichzeitig eine umfassende Information und Aufklärung der Bürger*innen zur Funktionsweise der App.
#wirfürverbraucher
Besonders für ältere Menschen kann der Download der App und die Bluetooth-Nutzung eine technische Herausforderung sein. Sie benötigen vor Ort Ansprechpartner und Hilfestellung.
#wirfürverbraucher

Die Corona-Warn-App wurde im Juni 2020 gestartet und ist in den Stores von Apple und Google verfügbar. Sie basiert auf einem dezentralen Ansatz. Begegnungen werden auf jedem einzelnen Gerät gespeichert und nicht zentral, wie z.B. auf Servern. Dies ist aus Verbrauchersicht sehr zu begrüßen, weil der Ablauf laut IT-Experten, Datenschutzbeauftragten und auch nach Auffassung des Chaos Computer Clubs (CCC) insgesamt datensparsamer und auch weniger missbrauchsanfällig ist.

Für eine anwenderfreundliche App und eine Implementierung auf Augenhöhe

Seit Mitte Oktober 2020 wurde die Corona-Warn-App erweitert: Nutzer können nun in mehreren EU-Ländern die Funktion nutzen. Für den internationalen Datenaustausch können Anwender die App aktualisieren und dem Datenaustausch auf EU-Ebene zustimmen. Aktuell gibt es über 20 Mio. Nutzer in Deutschland, für die Wirksamkeit müsste der Nutzungsgrad allerdings wesentlich höher liegen (60 - 80 Prozent).


wir für verbraucher

Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

Ihre Daten bei Facebook und Instagram für KI: So widersprechen Sie

Meta hatte kürzlich angekündigt, "KI bei Meta" zu entwickeln. Als Trainingsmaterial für diese KI-Tools sollen auch Nutzerinhalte dienen, also das, was Sie auf den Plattformen posten. Möchten Sie das nicht, können Sie widersprechen. Die Verbraucherzentrale NRW hat Meta deshalb abgemahnt.
Eine Frau steht vor einem geöffneten Paket mit Produkten und verweigert die Sendung

Vorsicht bei untergeschobenen Verträgen von Pflegehilfsmittelboxen

Verbraucher:innen berichten, dass ihnen telefonisch Verträge für sogenannte kostenlose Pflegehilfsmittelboxen angeboten wurden. Die Kosten übernimmt die Pflegekasse aber nur, wenn sie einen anerkannten Pflegegrad haben. Lehnt die Pflegekasse ab, können Verbraucher:innen auf den Kosten sitzenbleiben.

Lunch & Learn

In ihrem digitalen Vortragsformat „Lunch & Learn“ vermittelt die Verbraucherzentrale Bayern die wichtigsten Infos in der Mittagspause.