Tipps für die Heizsaison

Pressemitteilung vom
Etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs privater Haushalte werden genutzt, um den Wohnraum zu heizen und Wasser zu erwärmen. In Anbetracht steigender Energiepreise können sich diese Kosten im kommenden Jahr noch deutlich erhöhen. Die Verbraucherzentrale informiert, wie Heizkosten gespart werden können
Heizungsthermostat auf Stufe 3

Richtiges Heizen entlastet Geldbeutel und Umwelt

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Etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs privater Haushalte werden genutzt, um den Wohnraum zu heizen und Wasser zu erwärmen. In einem Vierpersonenhaushalt belaufen sich die Heizkosten schnell auf 1.800 Euro jährlich. „In Anbetracht steigender Energiepreise können sich diese Kosten im kommenden Jahr noch deutlich erhöhen“, informiert Lorenz Bücklein, Energiereferent der Verbraucherzentrale Sachsen und gibt Tipps, mit denen Kosten gespart und die Umwelt geschont werden können.

Tipp 1: Nutzen Sie das Heizkörper-Thermostat.

Thermostate ermöglichen, die Raumtemperatur zu regulieren. Für Wohnräume empfehlen sich 20 bis 22 Grad. Jedes Grad weniger verringert den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent – das sollte auch bei längerer Abwesenheit bedacht werden. Programmierbare oder fernsteuerbare Thermostate regeln die Temperatur besonders komfortabel und können im Normalfall auch in Mietwohnungen einfach gewechselt werden.

Tipp 2: Befreien Sie Ihre Heizkörper.

Damit Heizkörper effizient heizen können, sollten sie nicht hinter Verkleidungen oder Vorhängen versteckt werden. Bei Möbeln empfiehlt sich ein Mindestabstand von 30 Zentimetern.

Tipp 3: Entlüften Sie die Heizung.

Gluckert ein Heizkörper, könnte sich Luft im Heizsystem befinden – dann arbeitet er nicht effizient. Ein Entlüftungsschlüssel sorgt hier für Abhilfe. In akuten Fällen Sollte das nichts nutzen, hilft ein Fachbetrieb weiter.

Tipp 4: Stellen Sie Ihre Heizungsanlage passend ein.

Viele Heizungen werden über Jahre in der ausgelieferten Werkseinstellung mit zu hoher Vorlauftemperatur betrieben. Durch richtige Justierung lässt sich der Energieverbrauch um zehn bis fünfzehn Prozent senken. Energiesparend ist auch das zeitweise Abschalten der Heizung – nachts sowie tagsüber, wenn niemand im Haus ist. Durch Wochenprofile lassen sich die Einstellungen an die persönlichen Nutzgewohnheiten anpassen.

Viele Heizungsanlagen lassen im Sommer einen Wechsel auf Warmwasserbetrieb zu. Je nach Dämmstandard des Gebäudes kann der Sommerbetrieb ab 12-16 Grad Außentemperatur starten. Auch das spart Energie, da die Heizung dann nur für die Warmwasserbereitung genutzt wird.

Tipp 5: Heizung hydraulisch abgleichen lassen.

Beim hydraulischen Abgleich, der auch nachträglich bei vorhandenen Heizungen empfohlen wird, stellt der Fachbetrieb nach voriger Berechnung den Durchfluss an jedem Heizkörper ein und sorgt so für eine gleichmäßige Wärmeabgabe. Dadurch werden Wärmeverluste der Heizung, als auch der Stromverbrauch für die Heizungspumpe reduziert.

Tipp 6: Alles gut einpacken.

Die effizienteste Heizung kommt an ihre Grenzen, wenn ein Großteil der Wärme unkontrolliert entweicht. Die nachträgliche Wärmedämmung von Außenwänden, Dach- und Deckenflächen sowie der Einbau von Wärmeschutzfenstern können die Wärmeverluste des Gebäudes erheblich reduzieren. Auch kleinere Maßnahmen sind schon sinnvoll. Dazu gehören beispielsweise die nachträgliche Abdichtung von Fenstern und Türen oder die Wärmedämmung von Heizkörpernischen, Rollladenkästen und Heizungsrohren in unbeheizten Bereichen.

Tipp 7: Zum richtigen Heizen gehört auch richtiges Lüften.

Öffnen Sie die Fenster zum Lüften mehrfach am Tag für wenige Minuten komplett, am besten gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig. So wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht – wichtig ist das vor allem nach dem Schlafen, Duschen und Kochen. Das verhindert die Entstehung von Schimmel. Mit einem Hygrometer behalten Sie die Luftfeuchtigkeit im Blick, die nicht über 60 Prozent steigen sollte. Spätestens wenn die Fenster von innen beschlagen, ist es Zeit, zu lüften.

Infografik: Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat?

Veranstaltungs-Tipp:

Für Eigenheimbesitzer*innen und Bauwillige veranstaltet die Verbraucherzentrale Sachsen eine dreiteilige Webseminarreihe, um über den aktuellen Stand der Technik zu informieren und Wege durch den Dschungel an staatlichen Förderungen zu zeigen. „Investitionen in neue oder bestehende Heizungsanlagen bringen höheren Wohnkomfort, geringere Heizkosten und eine bessere Klimabilanz mit sich. Wie das funktionieren kann, zeigen wir in unseren Vorträgen“, freut sich Bücklein. Startschuss ist der 1. November um 18.30 Uhr. Alle Termine sowie Anmeldemöglichkeiten finden Interessierte unter: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/heizung.

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