Chance zum Weltspartag vertan

Kompromisslose Erzgebirgssparkasse macht viele Prämiensparer zu Verlierern

Kompromisslose Erzgebirgssparkasse macht viele Prämiensparer zu Verlierern

Off

Im Oktober hat die Verbraucherzentrale Sachsen in Gesprächen mit dem Vorstand der Erzgebirgssparkasse alles versucht, um auch für die gekündigten Prämiensparer dieses Hauses ein ähnliches, zusätzliches Alternativangebot auszuhandeln, wie für die gleichermaßen betroffenen Kunden der Sparkassen Leipzig, Meißen und Muldental. Doch das Kreditinstitut mit Sitz in Annaberg- Buchholz will kein risikofreies Produkt mit überschaubarer Laufzeit bis Ende 2018 und mit einem Festzins, der in etwa der aktuellen Rendite des Prämiensparens entspricht, anbieten. „Es wäre ein überaus positives Signal an diese treuen Kunden gewesen, wenn sich der Sparkassenvorstand gerade zum Weltspartag mit einer solchen Offerte an die Öffentlichkeit gewandt hätte“, glaubt Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen. Die Chance etwas für das Image des Institutes zu tun, welches zuletzt durchaus auch negative Schlagzeilen hatte, ist nun vertan.

„Die Gespräche gestalteten sich sehr schwierig“, informiert Eichhorst weiter. Trotz Zweifel daran, dass die Erzgebirgssparkasse von ihrem Konzept ein kleines Stück abweicht, bestand bis zuletzt Hoffnung, dass das Geldhaus insbesondere auf seine langjährigen – nunmehr oft älteren – Kunden einen kleinen Schritt zugeht. Diesem Gedanken hat die Sparkasse nun eine Absage erteilt. Für viele Prämiensparer sind aus Sicht der Verbraucherschützer die sonstigen Ersatzangebote der  Erzgebirgssparkasse in der Regel nicht bedarfsgerecht. Vielmehr profitiert das Unternehmen. Am Verkauf von teuren Dachfonds mit deutlichen Aktienanteil und Anleihen – etwa mit 10-jähriger Laufzeit – verdient die Erzgebirgssparkasse gut. Verlierer sind die stark sicherheitsorientierten Kleinsparer.

Den Betroffenen bleibt in den nächsten Wochen die Möglichkeit, den Druck auf die Erzgebirgssparkasse zu erhöhen. Dabei können sie sich der weiteren Unterstützung der Verbraucherzentrale Sachsen sicher sein. Den Problemen der Menschen im ländlichen Raum, wie etwa im Erzgebirge, wo Banken zunehmend Filialen schließen und Bürger wenig Möglichkeit  zum Wechsel des Kreditinstitutes haben, widmet sich auch die sächsische Politik. Landespolitiker haben sich zu den Lösungen in Leipzig, Meißen und im Muldental positiv geäußert und den neuen Weg eines Kompromisses ausdrücklich begrüßt.

Die Verbraucherzentrale Sachsen wird sich einem neuen, ernst gemeinten Gesprächsangebot der Erzgebirgssparkasse nicht verschließen, aber auch klagewillige Verbraucher nun nicht nur gegen die Sparkasse Zwickau sondern auch die Erzgebirgssparkasse aktiv unterstützen. In der persönlichen Beratung wie auch in Informationsveranstaltungen können sich Betroffenen diesbezüglich Rat holen.  

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Verbraucherzentrale mahnt kostenpflichtigen Rundfunkbeitrag-Service ab

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt geht gegen den Betreiber der Webseite www.service-rundfunkbeitrag.de vor. Verbraucher:innen werden hier für eine Mitteilung zum Rundfunkbeitrag zur Kasse gebeten, die beim offiziellen Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten kostenlos ist.
Eine Frau steht vor einem geöffneten Paket mit Produkten und verweigert die Sendung

Vorsicht bei untergeschobenen Verträgen von Pflegehilfsmittelboxen

Verbraucher:innen berichten, dass ihnen telefonisch Verträge für sogenannte kostenlose Pflegehilfsmittelboxen angeboten wurden. Die Kosten übernimmt die Pflegekasse aber nur, wenn sie einen anerkannten Pflegegrad haben. Lehnt die Pflegekasse ab, können Verbraucher:innen auf den Kosten sitzenbleiben.
Grafik zu falschen Heilungsversprechen bei Multipler Sklerose

Heilung durch Nahrungsergänzung? Falsche Versprechen bei Multipler Sklerose

Derzeit laufen bei TikTok und Instagram Clips, in denen Influencer Heilung bei Multipler Sklerose durch "Health Mission" versprechen. Demnach würden Betroffene nach einer Kur mit Nahrungsergänzungsmitteln wieder gehen können. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor derlei Gesundheitsversprechen.