Vermeintliche Kreditvermittler täuschen Verbraucher

Pressemitteilung vom
Unser Marktwächter-Team warnt vor unseriöser Kreditwerbung rund um "Schufa-freie" Kredite. Verbraucher werden mit Krediten und Kreditkarten geködert, erhalten aber nur teure Prepaid-Kreditkarten. Die Anbieter ändern ständig ihre Internetauftritte und verwendeten flasche Bewertungen und Testsiegel.
Off

Sie locken mit kostenlosen Kreditanfragen und werben teils mit goldenen MasterCards. Verbraucher erhalten keinen Kredit und bei den Kreditkarten handelt es sich in der Regel um Prepaid-Karten, die mit erheblichen Kosten verbunden sind. Auf diese Masche haben sich einige dubiose Anbieter und deren Inkasso-Büros spezialisiert. Mit falschen Bewertungen und Gütesiegeln wurden die unseriösen Angebote zusätzlich ausstaffiert. Die Marktwächter-Experten warnen ausdrücklich vor Angeboten rund um „Schufa-freie“ Kredite – Verbraucher sollten sie meiden.

Die finanzielle Not von Verbrauchern hat in den vergangenen Jahren eine Menge zweifelhafter Anbieter auf den Plan gerufen. Im Ausland registriert (Niederlande, Schweiz, Großbritannien), ködern sie Verbraucher mit Schufa-freien Krediten und „exklusiven“ MasterCard-Kreditkarten im Internet. Ihre Angebote auf den Websites bewerben sie als „fair“, „transparent“ sowie „zuteilungssicher“. Dass sich dahinter betrügerische Geschäftsmodelle verbergen, zeigen die Beschwerden im Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen.

Die Anzahl von betroffenen Verbrauchern veranlasste den Marktwächter Finanzen bereits in den vergangenen Jahren, mehrfach gegen einschlägige Anbieter vorzugehen: mit erfolgreichen Abmahnungen, Klageverfahren und Behördenmeldungen. Zugleich führten die Verbraucherschützer mehrere Gespräche mit MasterCard. Trotzdem gehen aktuell Verbraucherbeschwerden zu neuen Anbietern wie Alpha Finanz Ltd. und Optimize Consumer Service BV ein. Entgegen der Werbung und den zugehörigen AGB auf einzelnen Internetportalen erhielten Verbraucher statt der bestellten MasterCard-Kreditkarte bei Optimize Consumer Service nur eine Prepaid-Karte per Nachnahme. Für die Karte berechneten die Anbieter Ausgabegebühren zwischen 99,80 Euro und 149,90 Euro.

Widerspruch zwecklos oder Teuer erkauft

Sind Verbraucher erst in die Kreditkarten-Falle getappt, haben Sie es bei beiden Anbietern schwer, wieder aus dem vermeintlichen Vertrag herauszukommen: Einen Widerruf akzeptiert Alpha Finanz Ltd. nicht. Der Anbieter reagiert nicht auf Schreiben von Verbrauchern. Betroffene erhalten bei Nichtzahlung der verlangten Beträge Mahnungen mit weiteren Kosten. Die Optimize Consumer Service geht ähnlich mit Widerrufen um. Auch dieser Anbieter ignoriert Schreiben, bietet jedoch im Vorfeld eine Art Stornierung an, bei der die Betroffenen dennoch 139,90 Euro zahlen müssen. „Verbraucher sollten diese oder ähnliche Angebote meiden. Einen seriösen Kredit ohne vorherige Kreditwürdigkeitsprüfung werden sie in Deutschland nicht bekommen“, sagt Kerstin Schultz, Teamleiterin Marktwächter Finanzen bei der Verbraucherzentrale Sachsen.

Fragwürdige Testsiegel und Kundenbewertungen

Die Anbieter verändern ständig die Angaben auf den Webseiten. Zusätzlich staffieren sie diese mit Qualitätssiegeln und Bewertungen aus, um den Seiten einen seriösen Anstrich zu verleihen. Wie die Marktwächter-Experten herausfanden, sind diese jedoch kein Indiz für Seriosität: Zum 18.12.2018 im englischen Handelsregister eingetragen, erstellte der Anbieter Alpha Finanz Ltd seine Internetseite www.creditfant.com am 10.08.2018. Die positiven Kundenbewertungen stammen jedoch aus den Jahren 2015 bis 2017.

„Die Optimize Consumer Service BV verwendete auf ihren betriebenen Internetseiten www.cards24.credit und meister.cards ein vermeintliches Gütesiegel von credittest.de. Unsere Recherchen führten jedoch zu einer Berliner Firma, die mit Bekleidung wirbt und deren Internetauftritt nach einem Fake-Shop aussieht“, erklärt Schultz. „Die Echtheit dieses Gütesiegels und die Expertise zur Qualitätsbewertung von Kreditprodukten bezweifelten wir daher“. Die Kollegen des Marktwächters Digitale Welt bestätigen diesen Eindruck. Der Shop ist einer von über 1,087 Millionen URLs, die das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Brandenburg gefunden und als Fake-Shop eingestuft hat. Momentan wirbt das Unternehmen nicht mehr mit dem Gütesiegel.

Vorsicht bei diesen Websites:

Die genannten Anbieter betreiben aktuell folgende Internetseiten: credifant.com; cards24.credit; meister.cards; verbraucher.cards; kreditanfrage.gratis; volks.cards.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Grafik zu falschen Heilungsversprechen bei Multipler Sklerose

Heilung durch Nahrungsergänzung? Falsche Versprechen bei Multipler Sklerose

Derzeit laufen bei TikTok und Instagram Clips, in denen Influencer Heilung bei Multipler Sklerose durch "Health Mission" versprechen. Demnach würden Betroffene nach einer Kur mit Nahrungsergänzungsmitteln wieder gehen können. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor derlei Gesundheitsversprechen.
Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Dach

Ikea-Solaranlagen werden nicht von Ikea verkauft

Online und in seinen Märkten wirbt Ikea mit dem Verkauf von Solaranlagen. Doch das schwedische Möbelhaus verkauft die Anlagen nicht. Darauf muss deutlicher hingewiesen werden.
Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

Ihre Daten bei Facebook und Instagram für KI: So widersprechen Sie

Meta hatte kürzlich angekündigt, "KI bei Meta" zu entwickeln. Als Trainingsmaterial für diese KI-Tools sollen auch Nutzerinhalte dienen, also das, was Sie auf den Plattformen posten. Möchten Sie das nicht, können Sie widersprechen. Die Verbraucherzentrale NRW hat Meta deshalb abgemahnt.