Begriffe wie "artgerecht" oder "tiergerecht" sind gesetzlich nicht definiert, werden aber vielfach werblich eingesetzt, auch wenn nur die gesetzlichen Mindeststandards eingehalten werden.
Die Produktion tierischer Lebensmittel ist in den letzten Jahren bei Verbraucher*innen und im Handel zunehmend in den Fokus gerückt. Tierschutz bezieht sich dabei nicht nur auf die Haltungsbedingungen, sondern auch auf das Tierwohl, das heißt die Gesundheit des Tieres und die Möglichkeit natürliches Verhalten ausüben können. Für weite Teile der Verbraucherschaft ist Tierwohl in der Landwirtschaft wichtig, allerdings wissen die Meisten nicht, woran sie Fleisch aus Tierhaltung mit höherem Standard erkennen können[1].
Unklare Begrifflichkeiten und das Suggerieren einer "ländlichen Idylle" in Aufmachung und Werbung führen zum Vertrauensverlust bei Verbraucher*innen. Laut „Deutschland, wie es isst – Ernährungsreport 2019“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wünschen sich 81 Prozent der Verbraucher*innen ein staatliches, unabhängiges Tierwohlkennzeichen[2].
[1] Zühlsdorf, A. et al. (2016): Wie wichtig ist Verbrauchern das Thema Tierschutz? https://www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/Tierschutz-Umfrage-Ergebnisbericht-vzbv-2016-01.pdf
[2] BMEL (2019) Hrsg.: Deutschland wie es isst. Der BMEL-Ernährungsreport 2019. https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/Ernaehrungsreport2019.pdf;jsessionid=18ECEA9E413CB2A568B78C4B8877AE08.intranet921?__blob=publicationFile&v=4
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.