Alte Langzeitsparverträge, die bis etwa 2004 mit der ansässigen Sparkasse abgeschlossen wurden, können sich jetzt auszahlen. Die Sparer bekommen zwar praktisch keine Zinsen, aber hohe Prämien auf die jährlichen Einzahlungen. Daraus ergibt sich bezogen auf das Gesamtguthaben eine aktuelle Rendite von circa 1,4 Prozent pro Jahr. Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase ist das durchaus attraktiv. Doch die Geldinstitute sehen diese Verträge kritisch – und verhalten sich ganz unterschiedlich: Verschiedene Sparkassen stellen Kündigungsschreiben zu - aktuell die Ostsächsische Sparkasse Dresden.
Einige haben in der Vergangenheit nach Gesprächen mit der Verbraucherzentrale Sachsen ein sicheres Alternativangebot mit begrenzter Laufzeit und einem zur aktuellen Rendite vergleichbaren Zins angeboten. Einzelne sächsische Sparkassen bekennen sich zur Einhaltung bestehender Verträge und bei anderen steht eine Reaktion noch aus.
Kurzum: Je nachdem bei welcher Sparkasse sächsische Verbraucher Kunde sind, gehören sie zu den Gewinnern oder Verlieren des „Prämiensparens“ – ein Produkt, das jahrelang als lukrativ beworbenen wurde.
Anfänglich – in der Hochzinsphase – war es jedoch ausschließlich für das Kreditinstitut lukrativ. Nun, nachdem es zuletzt für die Sparer lohnend geworden ist, sollen die Kunden aus den Verträgen herausgedrängt werden. Das verstehen die Menschen nicht, so dass weit verbreitet nicht nur Enttäuschung hervorgerufen wird, sondern auch Verärgerung dazu kommt. Diese richtet sich nicht nur gegen die Institition Sparkasse, sondern auch gegen die Vorstände und Verwaltungsräte der Sparkassen sowie gegen die lokale Politik, die oft in den Verwaltungsräten der Sparkassen vertreten ist.
Die Verbraucherzentrale Sachsen fordert:
- Sparkassen sollen auf weitere Kündigungen von langfristigen Prämiensparverträgen verzichten.
- Im Falle bereits erfolgter Kündigungen sollen den Betroffenen akzeptable Alternativangebote unterbreitet werden.
- Alternativangebote sollen sich in Bezug auf Sicherheit, Kosten und Rendite nicht vom ursprünglichen Produkt „Prämiensparen“ unterscheiden.