Podcast: Elementarschadenversicherung

Stand:
Der Klimawandel schreitet weiter voran und hat zur Folge, dass Umweltkatastrophen nicht nur heftiger werden, sondern auch häufiger vorkommen. Dennoch sind weniger als die Hälfte der Deutschen gegen solche Schäden versichert. Warum?
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Darum geht es:

Wie schütze ich mich gegen Hochwasserschäden?

Mit voranschreitendem Klimawandel steigt auch die Anzahl der Starkregenereignisse. In Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe des Sommers 2021 ermittelt diese Folge, was in einer Elementarschadenversicherung enthalten ist und für wen sich diese lohnt.

 

Diesmal zu Gast:

Andrea Heyer

In dieser Folge spricht Dorian mit Andrea Heyer. Sie ist Expertin der Verbraucherzentrale Sachsen und setzt sich seit Jahren für die Verbesserung der Sicherung gegen Elementarschaden ein.

 

Transkript

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Transkript der Folge

Dorian Lötzer: Die Bilder sind erschreckend, die Wassermassen sind gigantisch und reißen Hab und Gut mit sich. Der Schaden und die Tragödie sind kaum vorstellbar. Die Katastrophe, die dieses Jahr Rheinlandpfalz und NRW betroffen hat, ist sicherlich eine schreckliche Ausnahmesituation. Und dennoch sagen Experten, dass sie auch Teil eines größeren Trends ist. Mit voranschreitendem Klimawandel treten auch extreme Wasserverhältnisse nicht nur stärker, sondern auch öfter auf. Gleichzeitig scheinen wir doch nicht ausreichend vorbereitet zu sein.

In dieser Folge geht es um das Thema Hochwasserschutz. Was kann ich tun, um Schaden vorzubeugen? Wie kann ich mich gegen Hochwasserschäden absichern? Und für wen bietet sich ein Versicherungsschutz überhaupt an? All das hören Sie jetzt.

 

Fangen wir erst mal mit den Arten des Schadens an. Hochwasserschäden können tatsächlich durch verschiedene Phänomene verursacht werden. Das, woran viele als erstes denken, ist die Flussüberschwemmung, wo durch höhere Wassermengen der Wasserspiegel von zum Beispiel Flüssen oder Bächen über das Ufer hinaus ansteigt.

Darüber hinaus spricht man auch oft von Sturzfluten, die stattfinden, wenn so viel Regen fällt, dass das Wasser nicht mehr abfließen kann und sich an der Oberfläche anstaut. Auch können Wasserschäden durch Rückstau entstehen, wenn die Kanalisation überfordert sind und Wasser über die Leitung zurück in das Gebäude fließt.

An dieser Stelle ist aber eine Erkenntnis besonders wichtig. Während Überschwemmungen oft in der Nähe von Wasserkörpern stattfinden, sind Sturzfluten und Rückstau prinzipiell überall möglich. Dies ist insofern wichtig, dass auch diejenigen, die nicht in der Nähe eines Flusses wohnen, sich Gedanken über ihr Hochwasserrisiko machen sollten. Aber wo fängt man da überhaupt an? Wie schützt man sich vor Hochwasserschäden?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich mit Andrea Heyer gesprochen. Sie ist Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Sachsen und arbeitet seit vielen Jahren an genau diesem Thema.

Andrea Heyer: Ich glaube den Verbraucherinnen und Verbrauchern ist bewusst, dass ein Hochwasserschutz aus vielen Komponenten besteht. Das fängt sicherlich schon beim Baurecht an, also wer jetzt vielleicht gerade plant, ein Eigenheim zu errichten, der sollte halt genau auch schauen, wo dieses Objekt aufgebaut wird, und das ist natürlich auch die Forderung an diejenigen, die Baugebiete ausweisen, dies eben nicht mehr in Überflutungsgebieten zu tun.

Aber da hat sich, glaube ich, auch in den vergangenen Jahren doch schon einiges getan, insbesondere wenn ich nochmal zurückschaue: Jahr 2002 die erste sogenannte Jahrhundertflut, wo ja viele betroffen waren, die eben auch in Überflutungsgebiete gebaut haben. Da denke ich, sind wir einen Schritt weiter. Das ist auch dringend notwendig.

Des Weiteren sollte sich jeder Einzelne natürlich auch mit bautechnischen Fragen auseinandersetzen, insbesondere eben auch bei Bestandsgebäuden. Was ist da noch möglich? Man kann da sicherlich denken abschirmende Maßnahmen also, dass das Wasser gar nicht erst in die Nähe des Hauses kommt. Man kann Abdichtungseinrichtungen denken oder auch die sogenannte nasse Vorsorge, von der man dann spricht, also das eine kontrollierte Nässung oder Flutung dann stattfindet.

Was auch wichtig ist: man kann auch sein Haus überprüfen lassen. Da gibt es die sogenannten Hochwasserschutzausweise oder den Hochwasserschutzpass. Das ist in den Bundesländern unterschiedlich bezeichnet und da können also Experten sich das Haus anschauen und die Schwachstellen analysieren und dann kann man gezielt im Nachgang an diese Schwachstellen herangehen.

Dorian Lötzer: Man kann also festhalten: Der konsequente Hochwasserschutz beginnt eigentlich sehr früh. Schon vor Beginn des Bauens des Gebäudes. Nun sind wir aber nicht alle dabei, unsere Häuser erst zu bauen, deswegen hat mich interessiert, worauf denn diejenigen achten können, die in bestehenden Häusern und Wohnungen leben. Und da kam klar die Antwort der richtige Versicherungsschutz ist notwendig.

Ich war eigentlich der Auffassung, dass zumindest die meisten Gebäude und das meiste Eigentum eigentlich Versicherungstechnisch abgesichert werden. Dennoch hört man aber immer wieder, dass betroffene Menschen alles verlieren. Wie kommt das? Sind Häuser, sind Gebäude denn ich grundsätzlich gegen Schäden versichert?

Andrea Heyer: Ja, ich glaube, das müssen wir nochmal ein Stück auseinandernehmen. Also wenn ich mir ein Haus kaufe oder baue, ist nicht automatisch eine Wohngebäudeversicherung dabei. Das einzige, was mitunter von der Bank als Sicherheit verlangt wird, ist der Abschluss einer Feuerversicherung. Das ist also nur ein ganz kleiner Teil.

Ob ich eine weitergehende sogenannte verbundene Wohngebäudeversicherung abschließen, ist meine freie Entscheidung - im Regelfall machen, dass die Leute, weil es ja auch sehr viel sinnvoll ist. Und bei der verbundenen Wohngebäudeversicherung ist eben neben dem Feuer (auch wenn wir jetzt auf die Naturgefahren schauen) Sturm und Hagel mitversichert. Viele glauben auch [in der] Wohngebäudeversicherung (dieser verbundene[n]) Feuer Wasser Sturm ist versichert und da ist eben eine Gefahr in dieser Denkweise, weil das Wasser sich in der verbundenen Wohngebäudeversicherung nur auf das Leitungswasser bezieht und nicht auf Hochwasser oder Überschwemmungen oder Starkregen. Das heißt, ich muss dann zusätzlich zu meiner Wohngebäudeversicherung noch eine Elementarschadenversicherung abschließen.

Dorian Lötzer: Man kann also festhalten: Die in Anführungszeichen reguläre Wohngebäudeversicherung deckt Schäden gegen Hochwasser nicht ab. Man bräuchte eine zusätzliche Elementarschadenversicherung. Tatsächlich ist es aber so, dass weniger als die Hälfte der privaten Hausbesitzenden einen solchen Versicherungsschutz haben. Um zu verstehen, woher das kommt, habe ich erstmal versucht nachzuvollziehen, woraus eine Elementarschadenversicherung besteht. Was wird denn davon abgedeckt, was sonst im Versicherungsschutz nicht enthalten ist?

Die Elementarschadenversicherung ist keine Überschwemmungsversicherung, keine Hochwasserversicherung. Sie wird zwar am häufigsten damit im Zusammenhang gebracht, aber es muss ganz deutlich gesagt werden sie deckt auch viele weitere Risiken ab, wie beispielsweise Erdrutsch, Erdsenkung, Erdbeben, Schneedruck, Lawinen bis hin zum Vulkanausbruch – den haben wir in Deutschland nun erinnerlich nicht gehabt, aber alle anderen Naturereignisse sind hier in Deutschland auch schon vorgekommen. Auch in den letzten Jahren / Jahrzehnten und haben eben auch Schäden verursacht.

Und wir hören das immer wieder von den entsprechenden Experten, dass diese Naturereignisse in Zukunft auch häufiger vorkommen werden.

Nun besitzen aber nicht alle Menschen ein eigenes Haus. Stand 2018 bestanden fast 58% - also über die Hälfte - der Haushalte in Deutschland aus Mieter:Innen. Für sie gilt aber das gleiche: Wenn es um Eigentum und Mobiliar geht, werden Hochwasserschäden nicht durch eine Hausratsversicherung gedeckt, sondern die üblichen Umweltschäden wie Feuer, Sturm und Leitungswasser. Auch hier wäre also eine Elementarschadenversicherung notwendig. Dazu hatte Andrea Heyer aber eine wichtige Anmerkung.

Andea Heyer: Wir halten aber letztendlich die Elementarschadenversicherung im Zusammenhang oder als Ergänzung zu einem Wohngebäude für deutlich wichtiger als in Bezug auf den Hausrat, weil das Wohngebäude ist nun mal im Regelfall der größte Wert, den sich die Menschen im Laufe des Jahres schaffen. Ja, und wenn es da große Schäden oder eine gänzliche Zerstörung gibt, dann braucht man diese Versicherung, um wiederaufzubauen. Währenddessen beim Hausrat, ist das dann doch nicht ganz so dramatisch im Regelfall zumindestens.

Dorian Lötzer: Daraus erschließt sich für mich, dass anhand der einzelnen Situationen zu entscheiden ist, ob ein solcher Versicherungsschutz sich lohnt. Kriterium 1: Geht es um das Gebäude selbst oder ist man eventuell nur am Schutz des Mobiliars interessiert? Für Gebäudebesitzende ist die Empfehlung von Andrea Heyer klar. Eine Elementarschadenversicherung ist zusätzlich zur Gebäudeversicherung extrem wichtig. Versicherungen sind aber bekanntermaßen nicht unbedingt billig. Von welchem Preis Umfang sprechen wir hier überhaupt?

Andrea Heyer: Also vorweg will ich sagen: Es hängt natürlich auch von der Größe des Hauses ab, letztendlich, was [ich] für eine Versicherungssumme hab und daraus, was sich für Prämien ergeben. Aber ich will mal verallgemeinern und will sagen ja, es gibt sehr große Prämienspannen - je nachdem, in welcher Tarifzone sich das Gebäude befindet.

Die Versicherer teilen also in 4 Tarifzonen ein. In der Zone 1 ist das Risiko von Überschwemmungen relativ gering. In der Zone 4 entsprechend sehr hoch. Das heißt, in der Zone 1 ist es heute so: Wenn dort das Objekt steht und ich will es versichern, dann kann ich vielleicht noch mit einem hohen zweistelligen Zusatzbetrag für die Elementarschadenversicherung rechnen. In Zone 2 mit einem dreistelligen und in der Zone 3, wo ich dann schon doch stärker gefährdet bin, ja, dann kann es durchaus auch eine vierstellige Prämie sein. Und unsere Erfahrungen sind: In der Zone 4 bekommen Verbraucher mitunter überhaupt kein Angebot oder ein Angebot, wo eben auch extrem hohe Selbstbeteiligung vom Verbraucher verlangt werden.

Das ist das eine, wenn man diese 4 Zonen sich näher anschaut. Aber natürlich gibt es dann auch innerhalb des Marktes sehr große Unterschiede. Also wir haben ich glaube 2017 eine letzte Untersuchung gemacht, aber auch die Kollegen, die 2020 / 21 nochmal Untersuchungen gemacht haben und haben festgestellt, dass es immer große Prämiensparen gibt, je nachdem, ob ich zum Versicherer A oder B gehe. Wir haben seinerzeit festgestellt, dass das bis zum Zehnfachen sich gespreizt hat.

Dorian Lötzer: Also auch zwischen den verschiedenen Anbietern gibt es wohl eine sehr große Spanne an Preisunterschieden.

Andrea Heyer: genau

Dorian Lötzer: Und hier kommen wir eigentlich auch schon zu einem der zentralen Schwierigkeiten der Elementarschadenversicherungen. Es lohnt sich 1 wieder zu betonen: Es gibt sehr große Preisunterschiede zwischen den Tarifzonen und auch zwischen den einzelnen Versicherungsanbietern. Darüber hinaus - und das war für mich bei der Recherche fast erschreckend - ist es wohl so, dass diejenigen, die sich in der Tarifzone 4 befinden und somit das höchste Risiko für Hochwasserschäden haben, unter Umständen überhaupt nicht die Möglichkeit geboten wird, eine Versicherung abzuschließen. Und selbst wenn es doch geht, dann nur für sehr hohe Prämien.

Um zu ermitteln, in welcher Zone man sich befindet, empfiehlt es sich, eine Internetrecherche zu betreiben. In der Versicherungswirtschaft gibt es zum Beispiel Portale, über die man die Tarifzone ermitteln kann. Auch bieten manche Städte und Gemeinden an, das Risiko für Haushalte festzustellen. Organisationen wie zum Beispiel die Stiftung Warentest, prüfen regelmäßig die Angebote von verschiedenen Versicherern, um die miteinander zu vergleichen.

In der Einleitung hatte ich ja schon angesprochen, dass Überschwemmungen von Flüssen ja nicht die einzige Schadens Möglichkeit sind. Sogenannte Starkregenereignisse stellen ein immer größer werdendes das Risiko dar und für diese gibt es keine Karten, mit der das eigene Risiko ermittelt werden kann. Der Schaden, der hierbei verursacht wird, ist unter Umständen extrem groß und es kann prinzipiell alle treffen. Diese Erkenntnis ist bei der Entscheidung, ob man selbst den Versicherungsschutz braucht, sehr wichtig. Wenn man sich letztendlich für den Schutz einer Elementarschadenversicherung entscheidet, empfiehlt sich folgende Herangehensweise:

Andrea Heyer: als Verbraucher, wenn ich mich jetzt versichern will, sollte ich mir vielleicht im Internet eine Orientierung verschaffen (oder auch bei der Stiftung Warentest, die ja auch immer wieder Wohngebäudeversicherungen mit Elementarschadenversicherungen testet) und kann dann entsprechend mir vielleicht eine Handvoll Versicherer heraussuchen und mir von diesen Angebote einholen. Die sollte ich mir dann in aller Ruhe auch anschauen, denn wir haben dabei Tests auch festgestellt, dass dann durchaus auch Unterschiede in den Leistungen vorhanden sind. Dass eben beispielsweise Dinge ausgeschlossen wurden, die für den Verbraucher aber gerade ganz wichtig sind. Man sollte genau nach den Selbstbeteiligungen schauen. Man sollte schauen, ob Rückstau mitversichert ist.

Also da es doch eine sehr komplexe Materie ist, ist unsere Empfehlung auch dahingehend, dass man sich hier vor Unterzeichnung eines Vertrages doch nochmal anbieterunabhängig beraten lässt.

Dorian Lötzer: Die Einzelberatung empfiehlt sich auf jeden Fall, weil nur dadurch tatsächlich auf alle einzelnen Aspekte eingegangen werden kann, die das eigene Bedürfnis ausmachen. Anzumerken ist grundsätzlich aber, dass es einige Aspekte gibt, die auch bei der Elementarschadenversicherung nicht enthalten sind. Dazu gehören in vielen Fällen der Schutz vor Rückstau - den muss man einzeln prüfen - und außerdem wird generell nicht gegen Grundwasser oder Sturmflutschäden versichert.

Zum Schluss gibt es noch einen Aspekt, bei dem die Meinungen stark auseinandergehen. Wie man aus der Folge bisher hören konnte, gibt es ja einige Teile der Sachlage, die Probleme aufwerfen, wie dass man zum Beispiel in sehr hohen Risikogebieten unter Umständen gar keinen Schutz erhalten kann. Viele Expert:innen sind sich einig, dass sich hier etwas ändern muss. Nur herrscht weniger Einigkeit, wenn es darum geht, wie diese Veränderung aussehen soll. Die Verbraucherzentrale Sachsen setzt sich zum Beispiel dafür ein, dass eine Versicherungspflicht für Elementarschadenversicherungen eingeführt wird. Also anders formuliert es wäre dann für alle verpflichtend, die Elementarschadenversicherung auch abzuschließen. Damit wären diejenigen, die momentan keinen Schutz kriegen, abgedeckt.

Andrea Heyer: Ja, es ist in der Tat so, dass wir seit knapp 20 Jahren als Verbraucherzentrale Sachsen für eine gesetzliche Versicherungspflicht eintreten. Warum wir das tun, erleben wir gerade dieser Tage wieder. Also die Ereignisse, die Naturereignisse diese schlimmen werden sich wiederholen und zwar in immer kürzeren Abständen. Also wir haben 2002 von der ersten, von der Jahrhundertflut gesprochen. Und wenn wir jetzt mal zurückschauen die 20 Jahre, dann gab es in diesen 20 Jahren 4 sehr schlimme, vergleichbare Katastrophen.

Und auf staatliche Unterstützung haben die Bürgerinnen und Bürger keine Gewähr. Das heißt, darauf gibt es keinen Rechtsanspruch und letztlich, muss man sagen, sind staatliche Zuschüsse oder auch zinsgünstige Darlehen häufig nur ein Tropfen auf dem heißen Stein oder die Verbraucher können eben nicht beim zweiten oder dritten Mal immer wieder den nächsten Kredit aufnehmen. Auf der anderen Seite ist es ja aber so: Die Häuser müssen wiederaufgebaut werden. Das ist nicht nur wichtig für die einzelnen Menschen, sondern auch wichtig für die gesamte Gesellschaft.

Also wir sagen von einer solchen Versicherungspflicht profitiert die gesamte Gesellschaft, denn eine fehlende versicherungsförmige Absicherung hat eben nicht nur Auswirkungen für den Einzelnen - und Armut, Ausgrenzung und Überschuldung sind eben gesamtgesellschaftliche Probleme, die daraus erwachsen können.

Dorian Lötzer: So der Lösungsansatz der Verbraucherzentrale Sachsen. Doch selbst innerhalb der Welt der einzelnen Verbraucherzentralen gehen hier die Meinungen auseinander. Zuletzt kam am 19. Juli ein Statement von Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, indem er fordert, dass das Prinzip der Allgefahrendeckung gesetzlich verankert werden muss. Dadurch gebe es für Verbraucherinnen ein Recht, zum Beispiel das Haus gegen alle Risiken abzusichern, was Versicherer daran hindern würde, einzelnen den Versicherungsschutz zu verwehren. Gleichzeitig drängt aber die Zeit. Wenn keine passende Antwort innerhalb der nächsten 2 Jahre gefunden würde, sagt Klaus Müller, dass die Versicherungspflicht notwendig werde, um Gebäude und Menschen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.

Hochwasserschäden stellen ein an Relevanz wachsendes Risiko für alle Verbraucher:innen dar. Um den schlimmsten Fall zu verhindern, sind insbesondere die passende Vorsorge und der Versicherungsschutz wichtig. Aus vielen Richtungen kommt von Experten die Behauptung, dass die jetzige Lage Menschen nicht ausreichend vor Umweltkatastrophen schützt. Das Thema wird also weiterhin auch in der Politik an Relevanz gewinnen müssen, um sicherzustellen, dass Bilder der Hochwasserzerstörung nicht zur Normalität werden. Für den Moment ist es so, dass jeder selbst zu entscheiden hat, ob zum Beispiel eine zusätzliche Elementarschadenversicherung notwendig ist und entsprechend zu handeln.

Dabei ist unter anderem wichtig, ob man Gebäude selbst oder nur den Hausrat versichern möchte und wie groß das jeweilige Risiko ist. In jedem Fall bieten sich die intensive Recherche und eine Individualberatung an, um zu ermitteln, ob und welcher Schutz zu empfehlen ist.

Diejenigen, die sich noch tiefer mit dem Thema befassen möchten, können dies auf verbraucherzentrale.de tun oder sich direkt an die lokale Verbraucherzentrale wenden.

Vielen Dank fürs Zuhören.

 

Fragen und Kommentare können Sie gerne an podcast@vz-bln.de schicken!

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