„Bei solch extrem hohen Temperaturen braucht es für den öffentlichen Raum Konzepte zum Schutze aller“, erklärt Lorenz Bücklein, Energiereferent der Verbraucherzentrale Sachsen. „Gerade im verdichteten urbanen Raum staut sich heiße Luft in Straßenschluchten und zwischen den Gebäuden. Hier müssen Orte zur Abkühlung und zum Schutz vor der Hitze geschaffen werden.“
Abhilfe können Hitzeaktionspläne schaffen, die auf kommunaler Ebene im Netzwerk mit unterschiedlichen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Gesundheitssektor und Zivilgesellschaft erstellt werden. Hier muss sich nach Meinung der Verbraucherschützer*innen in Sachsen noch wesentlich mehr bewegen. „Wir stehen erst am Anfang. Die hohen Temperaturen dieser Tage zeigen aber, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht“, betont Lorenz Bücklein.
Bis Aktionspläne in die Umsetzung gebracht werden, sind niedrigschwellig umsetzbare Maßnahmen zu ergreifen. Beispielsweise können mit einer Wanderbaumallee Straßen für einige Wochen in grüne Alleen verwandelt werden. „Dies verbessert das Mikroklima merklich und schafft zusätzliche Schattenplätze. In Kombination mit Schattenbänken wird Stadtteilbewohner*innen geschützter Raum zum Verweilen geboten. Durch Gießpatenschaften wird obendrein das bürgerschaftliche Engagement gefördert“, erläutert Lorenz Bücklein.
Denkbar ist, dass solche Ideen schon bald konkret durch die Verbraucherzentrale Sachsen im Rahmen ihres neuen Stadtteilprojekts „Klima bewegen“ zur Umsetzung gebracht werden. Hier sollen Mittel und Wege für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf Quartiersebene gemeinsam mit den Bewohner*innen des Leipziger Ostens erarbeitet werden.
Die Verbraucherschützer*innen geben außerdem Tipps, wie das Zuhause auch in der aktuellen Hitzeperiode möglichst kühl bleiben kann. So sollten Fenster und Türen tagsüber geschlossen bleiben. Querlüften in der Nacht und am Morgen kann ebenso für den nötigen Luftaustausch sorgen wie Ventilatoren, auf die bei Bedarf ein feuchtes Tuch zur Verdunstung gelegt wird. Sonnenschutz sollte möglichst außen angebracht werden, um die Hitze gar nicht in die Wohnung oder ins Haus zu lassen. Neben Sonnensegeln, Jalousien, Roll- oder Fensterläden hilft zur Not auch ein weißes Tuch vor dem Fenster.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.