Anlässlich der gestrigen Konferenz der ostdeutschen Ministerpräsident*innen spricht sich die Verbraucherzentrale Sachsen für eine gemeinsame Bewältigung der Herausforderungen aus. „Landespolitische Maßnahmen für Energieeinsparungen, -effizienz und einem massiven Ausbau der Erneuerbaren zur Entlastung der Verbraucher*innen sind jetzt dringender denn je. Der Inflation von acht Prozent in Sachsen muss gegengesteuert werden. Mit zielgenauen Landesprogrammen, einer Beteiligung der Verbraucherschaft, einem Zusammenwirken aller relevanten Akteure und Akteurinnen und einem starken Schub für die Energiewende können wir Preissteigerungen entgegen wirken“, ist sich Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen, sicher.
Angelehnt an die Kampagne des Bundes zum Energiewechsel brauche es in Sachsen eine Energiesparoffensive aller Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, in die sich die Verbraucherzentrale Sachsen beispielsweise mit ihrer Energieberatung für Privathaushalte einbringen kann. Die Schaffung eines sächsischen Sozialcontractingfonds kann bei der Anschaffung energieeffizienterer Geräte in einkommensschwachen Haushalten unterstützend wirken.
Der Verbraucherzentrale zufolge ist der Dämmstandard an vielen Wohngebäuden im Bestand nicht ausreichend. Hier könnten landeseigene Programme zur energetischen Sanierung ergänzend zu den vorhandenen Bundesmitteln ansetzen. „Sachsen ist Mieterland – hier sollte ein Fokus bei den Förderprogrammen für mehr Sanierungen und einem höheren Energiestandard liegen. Zudem sollten Hausbesitzer*innen und Bauherr*innen mehr von sächsischen Fördermitteln bei Sanierungsvorhaben profitieren“, fordert Eichhorst.
Auch innovative Ansätze zur Stärkung von Prosumer*innen befürwortet die Verbraucherzentrale Sachsen: Energy Sharing, Bürgerenergiegenossenschaften, Balkonsolargeräte und Mieterstrom sind dazu geeignet, die dezentrale Energiewende in Sachsen zu beschleunigen. Der Freistaat kann sich hier mit Ideen zur Förderung von interessierten Bürger*innen einbringen. Auch auf Bundesebene bedarf es einiger Justierungen, um eine breite Akzeptanz zu schaffen. Nur so können mehr Verbraucherfreundlichkeit und günstigere Strompreise bei der Sektorkopplung erreicht werden.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.