Wie Schuldensanierer Hoffnung auf Umschuldung wecken, um Menschen in die Falle zu locken
Die Hoffnung auf Neuanfang nutzen gewiefte Firmen allerdings, um ein Geschäft mit der Finanznot der Menschen zu machen. Sie stellen unter den Schlagworten „Finanzsanierung“ oder „Schuldensanierung“ die Möglichkeit eines Kredits vage in Aussicht, den die Betroffenen aber nicht bekommen. Oft verbunden ist dieses Versprechen mit dem Zusatz, dass dies „auch ohne Schufa“ möglich sei. Durch Ordnung der Unterlagen und Kommunikation mit den Gläubigern soll dabei unterstützt werden, die Schulden abzubezahlen. Hierfür werden allerdings hohe Gebühren fällig. „Besonders perfide sind Verträge, in denen zunächst eine erste Firma eine Vermittlungsgebühr verlangt, um dann an eine zweite Firma weiterzuleiten, die sich um die Sanierung kümmern soll. So entstehen an mehreren Stellen Kosten, die den Schuldenberg noch vergrößern“, erklärt Fabian Herbolzheimer, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Sachsen.
Der Verbraucherzentrale Sachsen liegen Unterlagen vor, wonach sich die Schulden verschiedener Verbraucher*innen bei Annahme der Angebote durch verschiedenste Gebühren um mehr als 1.000 Euro erhöhen würden. „Vor dem Hintergrund, dass viele Kommunen, aber auch andere Träger wie die Verbraucherzentralen kostenfreie Schuldnerberatungen anbieten, ist von solchen kostenpflichtigen Angeboten abzuraten“, meint Herbolzheimer abschließend.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.