Verbraucherzentrale Sachsen und Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland fordern barrierefreien Zugang zum Deutschlandticket
Digitalisierte Mobilitätsangebote bieten Nutzer*innen eine praktische, nachhaltige und zeitsparende Möglichkeit Fahrkarten zu erwerben. Ungeachtet dessen gibt es aber auch Verbrauchergruppen, die diese Vorteile nicht nutzen können. Dabei sehen die Hürden ganz unterschiedlich aus. Während es Menschen gibt, die sich bewusst gegen Internet und Smartphone entscheiden, fühlen sich insbesondere ältere Menschen nicht kompetent, digitale Angebote in Anspruch zu nehmen.
„Der Zugang zur Mobilität ist ein soziales Grundrecht. Es muss somit für alle Menschen möglich sein, ein Deutschlandticket zu erwerben. Daher müssen schnell unkomplizierte Lösungen durch die Verkehrsunternehmen und Verbünde gefunden werden, wie Fahrgäste kurzfristig auch ohne Internet das Abonnement für das Deutschlandticket abschließen können. Mittelfristig muss eine bundesweit einheitliche Lösung gefunden werden“, sind sich Markus Haubold, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn Mitteldeutschland und Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen, einig.
Neben einer bundesweiten Vereinheitlichung des aktuell wachsenden Tarifdschungels an Zusatztickets für Fahrräder, Hunde oder weitere Personen müssen auch die Infrastruktur sowie Mobilitätsangebote in ländlichen Räumen ausgebaut werden. „Gerade auf dem Land fährt aktuell mitunter nur der Schulbus. Da lohnt sich auch das Deutschlandticket oft nicht“, sagt Markus Haubold.
„Im Rahmen der Mobilitätsdebatte muss auch die Digitalisierung unseres Lebens mitgedacht werden. Bürger*innen müssen bei der Einführung solcher Angebote durch zielgruppenspezifische Medienbildungsangebote unterstützt werden. Dies schafft Vertrauen und Akzeptanz“, ergänzt Verbraucherschützer Andreas Eichhorst.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.