Dein Mindset füllt meinen Geldbeutel

Pressemitteilung vom
Die Coaching-Branche boomt und das Angebot ist riesig. Darunter finden sich leider auch viele unseriöse Anbieter. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt vor dubiosen Coaching-Programmen und erklärt, was dahintersteckt.
Mannspricht vor großer Gruppe zu einem Thema
Off

Persönlichkeitsentfaltung, Gewinner-Mindset oder Work-Life-Balance: In den sozialen Medien bieten zahlreiche Coaches Unterstützung an, wenn Menschen nach Veränderung suchen. Unseriöse Angebote versprechen dabei den schnellen privaten oder beruflichen Erfolg, enttäuschen aber mit leeren Phrasen, voraufgezeichneten Inhalten oder teuren Coaching-Paketen. Die Verbraucherzentrale erklärt, wie diese Anbieter vorgehen und was Betroffene bei enttäuschenden Verträgen tun können.

Anbieter lotsen in teure Coaching-Programme

Auf der Suche nach Hilfe stieß eine Verbraucherin auf das Angebot eines kostenfreien, mehrtätigen Coaching-Seminars zum Thema „erfolgreiche (Liebes-)Beziehung“. Im digitalen Erstgespräch versicherte ihr die Kontaktperson, dass das Angebot bestens zu ihr passe. Von einem kostenlosen Seminar war plötzlich jedoch keine Rede mehr. Vielmehr riet man der Frau zur Buchung eines Acht-Wochen-Programms für 4997 Euro. Im Gesprächsverlauf fühlte diese sich zunehmend gedrängt, auf das kostspielige Angebot einzugehen.

„Die Kontaktaufnahme verläuft oft wie in diesem Fall“, sagt Mike Melzer von der Verbraucherzentrale Sachsen und erklärt: „Coaches und deren Mitarbeiter*innen locken erst mit übertriebenen Versprechungen, setzen Interessierte dann in persönlichen Gesprächen massiv unter Druck und drängen dazu, ohne Bedenkzeit einen teuren Vertrag zu unterschreiben.“

Coaches drängen auf schnellen Vertragsabschluss und umgehen Widerrufsrecht

Das Ergebnis ist zudem oft enttäuschend. Betroffene erhalten meist nur aufgezeichnete Videos, statt der erhofften persönlichen Beratung. Versprochene Live-Calls oder Chat-Kanäle können auf Grund der hohen Teilnehmer*innenzahl gar nicht individuell gehört und betreut werden.

Grundsätzlich gilt für Verträge, die telefonisch oder im Internet abgeschlossen werden, ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Das versuchen unseriöse Anbieter aber gezielt auszuhebeln. „Verbreitet ist die Taktik, Interessierten umgehend Inhalte zur Verfügung zu stellen, und damit das Erlöschen des Widerrufsrechts zu begründen. Oder sie entlocken den Betroffenen die Erklärung, selbstständig als Unternehmer*innen zu agieren“, erklärt Mike Melzer und warnt: „Finger weg! Denn Unternehmer*innen werden nicht wie Verbraucher*innen rechtlich geschützt, etwa durch das Widerrufsrecht“.

Angebote gut prüfen und sich im Notfall Hilfe holen

Bei der Suche nach einem passenden Coaching sollten Verbraucher*innen wachsam sein. Es gilt, Angebote im Vorfeld gut zu prüfen, sich mit Freunden oder Familie austauschen oder rechtlichen Rat zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale zu holen. „Kein Coach hat als Universalgenie die eine Lösung für alle Probleme. Coaching ist kein Ersatz für eine Gesprächs- oder psychotherapeutische Therapie“, so Melzer.

Die Verbraucherzentrale Sachsen berät gerne bei individuellen Fragen – vor Ort und digital. Termine können online oder telefonisch unter 03744-21 96 41 vereinbart werden.

Das Informationsangebot der Verbraucherzentralen wurde im bundesweiten Projekt „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ erstellt, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Tablet auf dem Schoß einer Person mit dem Logo "ebay" auf dem Display

Ebay: Persönliche Daten für KI-Training ab 21. April

Am 21. April tritt bei Ebay eine neue Datenschutzerklärung in Kraft. Dann will die Auktions- und Verkaufsplattform die personenbezogenen Daten der Mitglieder für KI-Trainings nutzen. Wie Sie widersprechen, lesen Sie in diesem Artikel.
Mercedes GLK auf einem Parkplatz

Diesel-Urteil: Musterklage gegen Mercedes erfolgreich

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hatte 2021 wegen des Diesel-Skandals eine Musterfeststellungsklage gegen Mercedes eingereicht. Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied, dass Mercedes Verantwortung für die bewusste Manipulation von Abgaswerten übernehmen muss. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Runder roter Aufkleber auf einem Joghurtbecherdeckel, Aufkleber-Aufschrift: "Zu gut für weg! -30 % Preis wird an der Kasse reduziert. Gilt bis zum Ende des auf dem Produkt angegebenen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatums."

Marktcheck zeigt: Preisvergleich ist auch bei reduzierter Ware sinnvoll

Sind reduzierte Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit immer günstiger? Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt: nein.