In dem Schreiben wird mitgeteilt, dass ein Dienstleistungsvertrag mit der „Euro Lotto Zentrale Euro Jackpot-6/49“ abgeschlossen wurde. In diesem Zusammenhang wäre noch eine offene Forderung in Höhe von 289,50 Euro zu zahlen. Ganz praktisch ist das notwendige Formular für das SEPA-Lastschriftmandat gleich im Schreiben enthalten. Gleichzeitig wird die Option eröffnet, den Vertrag mit EUROJACKPOT nun zu kündigen.
„Bei diesem Schreiben handelt es sich um eine ganz klassische und einiger Maßen gut gemachte Abzock-Masche“, informiert Claudia Neumerkel von der Verbraucherzentrale Sachsen. Die Anwaltssozietät, die die Forderung eintreibt, soll angeblich in München ihren Sitz haben. Unter der angegebenen Rufnummer ist allerdings nur eine Mailbox erreichbar. Die beiden auf dem Briefbogen genannten Personen „Benjamin Kowalski“ und Michael Schmidt“ sind zudem keine in München zugelassenen Rechtsanwälte.
Auch wenn in den aktuellen Schreiben massiver Druck aufgebaut wird und mit Vollstreckungsbescheiden, Pfändungen und Zwangsvollstreckungen gedroht wird, sollten sich Betroffene nicht aus der Ruhe bringen lassen“, weiß Neumerkel aus Erfahrung. Prüft man das Schreiben mit kühlem Kopf und möglicherweise einem Experten oder Vertrauten genauer, so stellt man schnell fest, dass kein solcher Vertrag abgeschlossen wurde. Weiteres deutliches Indiz für ein Fake-Schreiben ist die Häufung von Rechtschreibfehlern. „Beim aktuell scheinbar weit verbreiteten Abzock-Versuch sollten Angeschriebene auf jeden Fall von einer Zahlung absehen und sich auch nicht die Mühe machen, eine Antwort zu verfassen“, rät Neumerkel.
Wer sich in Hinblick auf dieses oder andere unseriöse Schreiben unsicher ist, kann Rat bei den Expert*innen der Verbraucherzentrale Sachsen einholen. Terminbuchungen sind online unter: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/terminvereinbarung unter 0341 - 696 29 29 möglich.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.