Fake-Abmahnungen für Erotikfilm im Umlauf

Pressemitteilung vom
In den vergangenen Tagen erhielten mehrere Dresdner*innen unangenehme Post von einer angeblichen Anwaltskanzlei aus Berlin mit dem Namen „Duvenhoff, Lombardi & Cie“.
Tastatur mit dem Schriftzug Inkasso
Off

Falsche Rechtsanwälte „Duvenhoff, Lombardi & Cie.“ fordern mehr als 700 Euro

In den immerhin achtseitigen und recht professionell wirkenden Schreiben wird den Betroffenen eine Urheberrechtsverletzung der besonderen Art vorgeworfen. „Ganz gezielt wird bei der aktuellen Masche darauf spekuliert, dass die Menschen aus Scham oder Bloßstellung vor der Familie die Zahlung auf den Weg bringen“, erklärt Robert Kluttig, Leiter der Verbraucherzentrale in Dresden.

Ausführlich wird in den Briefen beschrieben, dass der Angeschriebene ein Werk mit dem Titel „My Daddy Secret“ – wohl aus dem Bereich der Erwachsenenunterhaltung – unrechtmäßig zum Download angeboten hätte. Als Belege werden angebliche Verbindungsdaten, eine IP-Adresse, Port-Daten und Zeitpunkt des Vorgangs aufgeschlüsselt. Daher verlange der Absender im Namen einer MG Premium Ltd. nun die Abgabe einer Unterlassungserklärung und die Zahlung eines Schadenersatzes in Höhe von 767,60 Euro.

„Obwohl das Schreiben auf den ersten Blick seriös anmutet, sollten solche Forderungen weder vorschnell bezahlt noch ungeprüft in der Ecke landen“, rät Anne-Kathrin Gündel, Rechtsberaterin bei der Verbraucherzentrale in Dresden. „In diesem konkreten Fall sollte allerdings gar nicht reagiert werden, da es sich augenscheinlich um eine Fake-Abmahnung handelt“, so Anne-Kathrin Gündel. Das sind Trittbrettfahrer, die sich den echten Vorwurf einer Urheberrechtsverletzung zunutze machen, um Betroffene zu einer unberechtigten Zahlung zu bewegen. Die Namen der vermeintlichen Kanzleien klingen häufig glaubhaft und wechseln sehr rasch.

Im aktuellen Fall haben Recherchen ergeben, dass es die behauptete Kanzlei gar nicht unter der im Forderungsschreiben genannten Adresse in Berlin gibt. Weiteres Indiz für die Abzockmasche: Das Geld soll ins Ausland überwiesen werden. Zudem haben die Verbraucherschützer*innen festgestellt, dass fast alle Empfänger des Schreibens den gleichen Nachnamen hatten.

Wer dieses oder ein ähnliches Schreiben erhalten hat und eine rechtliche Einschätzung wünscht, wird bei der Verbraucherzentrale in Dresden unabhängig und kompetent beraten. Terminbuchungen sind online unter: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/terminvereinbarung oder telefonisch unter 0341-696 29 29 möglich.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


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