Sie nutzen die Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit aus, um damit Geld zu verdienen: Seit Jahren beschäftigt sich der Verbraucherschutz mit den Praktiken unseriöser Partnervermittlungen – und den Geschichten dahinter. Der Vorwurf: Horrende Preise, wenig Leistung. Aus diesem Grund klagt die Verbraucherzentrale Sachsen gegen die Leipziger Partnervermittlungsagentur Kleeblatt E&M GmbH und ruft Betroffene auf, sich einer Sammelklage anzuschließen.
Verbraucher*innen eine Stimme geben
Zwei Klagen auf Unterlassung und Gewinnabschöpfung sind bereits eingereicht, um das unseriöse Vorgehen der Anbieter zu beenden. Eine Sammelklage soll dabei helfen, das verlorene Geld Betroffener zurückzuholen. „Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer aus und möchten Betroffene ermutigen, ihre Geschichte zu melden“, so Beate Saupe, Rechtsreferentin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Unsere Botschaft ist: Gehen Sie als Vorbild für andere voran und sprechen Sie darüber, was Ihnen passiert ist.“
Der Sammelklage anschließen können sich alle Verbraucher*innen, die seit dem 13.10.2023 einen Vertrag mit Kleeblatt E&M GmbH abgeschlossen, die geforderte Summe (voll oder anteilig) gezahlt und bislang keine Rückerstattung erhalten haben.
VZS fordert klare gesetzliche Regeln und Sanktionen
„Wir kämpfen gemeinsam gegen diese Abzocke. Unternehmen wie Kleeblatt nehmen in Kauf, Betroffenen nicht nur einen finanziellen Schaden zuzufügen, sondern sie auch in eine psychische Notlage zu bringen, die vielleicht sogar ihre empfundene Einsamkeit verstärkt“, sagt Andreas Eichhorst, Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen.
Die Verbraucherschützer*innen fordern deshalb klare gesetzliche Regelungen und Sanktionen, um einen nachhaltigen Schutz für Verbraucher*innen zu gewährleisten, zum Beispiel eine stärkere Reglementierung von Haustürgeschäften.
Andere Verbraucherzentralen unterstützen Vorstoß
Nach Einschätzung der Verbraucherschützer*innen existieren mehrere Firmen, vor allem in Mittel- und Ostdeutschland, die ähnlich oder analog zu Kleeblatt arbeiten. Sie gleichen sich im Auftreten, der Ansprache und der Vertragsabwicklung.
Aus diesem Grund unterstützen die Verbraucherzentralen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Vorstoß der Verbraucherzentrale Sachsen. Auch hier können Verbraucher*innen ihren Fall melden.
Breites Beratungs- und Bildungsangebot in ganz Sachsen
Die Verbraucherzentralen stehen allen Betroffenen zur Seite – auch jenen, die nicht mitklagen können, aber Ärger mit unseriösen Partneragenturen haben. Unsere Rechtsexpert*innen lassen niemanden in dieser vulnerablen Situation allein.
Zudem setzt die Verbraucherzentrale Sachsen auf Aufklärung. Dating, aber richtig! Dafür bieten unsere Berater*innen Infovorträge in ganz Sachsen an. Zum gesamten Angebot: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/veranstaltungen
Alle Infos zur Kampagne finden Sie hier: www.verbraucherzentrale-sachsen.de/unserioese-partnervermittlungen
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.