Klimaanlage: Was ist bei Kauf und Installation zu beachten?
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Sie wollen eine Klimaanlage anschaffen? Eine gute Planung und die Auswahl eines geeigneten Gerätes sind wichtige Voraussetzungen, um hohe Betriebskosten zu vermeiden. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten.
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Zoltan Matuska / Pixabay
Das Wichtigste in Kürze:
Klimageräte und Klimaanlagen unterscheiden sich in ihrem Funktionsumfang, dem Aufwand für Planung und Installation sowie bei den Kosten.
Für eine angenehme Abkühlung reicht häufig ein Ventilator, denn bewegte Luft fühlt sich kühler an.
Splitgeräte müssen von einer Fachkraft für Klima- und Kältetechnik angebracht werden – wofür Sie eine Erlaubnis Ihrer Vermieter:innen brauchen.
Sie planen einen Heizungstausch? Luft-Luft-Wärmepumpe und Luft-Wasser-Wärmepumpe sind Alternativen zu Klimageräten, da sie häufig eine zusätzliche Kühlfunktion haben.
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Klimagerät und Klimaanlage: Was ist der Unterschied?
Die beiden Begriffe "Klimagerät" und "Klimaanlage" werden häufig synonym für Geräte verwendet, die die Raumluft abkühlen. Technisch unterscheiden sich diese beiden Systeme jedoch in ihrer Funktion, im Planungsaufwand sowie bei den Kosten für Anschaffung und Betrieb erheblich.
Klimaanlagen gehören zu den sogenannten "Raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen)" und erfüllen neben der Kühlung viele weitere Funktion. Dies sind z.B.:
Reinigung der Luft in Innenräumen,
Einstellen einer angenehmen Raumluft-Feuchtigkeit,
Be- und Entlüftung der Räume.
Ein Klimagerät hingegen wird ausschließlich dazu genutzt, Räumlichkeiten zu kühlen. Im Folgenden wird der nicht ganz korrekte Begriff "Klimaanlage" als Oberbegriff für alle besprochenen Gerätetypen verwendet, da dies auch dem allgemeinen Sprachgebrauch entspricht.
Was kann ich machen, bevor ich eine Klimaanlage kaufe?
Reduzieren oder vermeiden Sie zunächst die Wärme in Ihren Räumen durch folgende Wärmequellen:
elektrische Haushaltsgeräte,
ältere Unterhaltungselektronik wie z. B. Computer,
ältere Leuchtmittel wie Halogenlampen und Energiesparlampen.
Besser ist es, die Sommerhitze gar nicht erst in die Wohnung herein zu lassen, z. B. durch einen Sonnenschutz oder das richtige Lüften. Wir haben einige Hitzeschutz-Tipps für zu Hause zusammengefasst. Verschatten Sie am besten die Fenster auf der Südseite und die Dachflächenfenster durch einen außen liegenden Sonnenschutz. Bei schlecht gedämmten Häusern kann zudem eine Wärmedämmung oder der Austausch der alten Fenster gegen moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung helfen. Sie verringern im Sommer die Wärmeeinstrahlung ins Gebäudeinnere.
Ihnen fehlt nur ein frischer Windzug? Dann könnte ein Ventilator eine gute und günstigere Alternative sein – mehr dazu am Ende des Artikels.
Monoblock- oder Split-Gerät?
Bei Klimaanlagen gibt es zwei unterschiedliche Typen:
Kompaktgeräte, auch als Monoblock bezeichnet und
Split-Geräte.
Beide Systeme funktionieren vom Prinzip her wie ein Kühlschrank.
Monoblock-Modelle sind mobil einsetzbar, aber wenig effizient.
Die Monoblock-Modelle sind kompakt und mobil. Sie können daher überall an die Steckdose angeschlossen werden. Sie sind im Baumarkt oder Elektrofachmarkt erhältlich und kosten bis zu 1000 Euro.
Von diesem Gerätetyp gibt es zwei Versionen: Geräte mit einem Schlauch und Geräte mit zwei Schläuchen. Die Zweischlauch-Geräte sind in der Regel effizienter als Einschlauch-Geräte, weil letztere einen Teil der Raumluft dazu nutzen, um die Wärme aus dem Haus zu transportieren. Das führt zwangsläufig dazu, dass der Abluftschlauch durch geöffnete Fenster oder Türen nach außen geleitet wird. Durch diese Öffnungen strömt dann wieder warme Außenluft in den Raum zurück. Bei Zweischlauch-Geräten wird ausschließlich die Außenluft zum Abtransport der Wärme aus den Räumen genutzt.
Insbesondere bei großen Zimmern, Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung oder bei schlecht gedämmten Dachgeschosswohnungen können Monoblock-Geräte Schwierigkeiten haben ausreichend zu kühlen. Um beispielsweise einen Raum von 14 Quadratmetern von 30 auf 24 Grad Celsius zu kühlen, brauchen die Geräte laut Stiftung Warentest zwischen 30 bis 45 Minuten.
Splitgeräte bestehen aus zwei Komponenten: Im Zimmer wird das Kühlgerät angebracht ...
Als Alternative bieten sich Split-Geräte an. Sie werden meist fest installiert und bestehen aus zwei Teilen: Einer Inneneinheit, in der die Raumluft abgekühlt wird, sowie einer Außeneinheit, die an der Außenwand des Gebäudes montiert ist und über die die Wärme aus den Räumen nach außen abgegeben wird. Das bedeutet auch: Die Außenwand muss durchbohrt werden, der Durchmesser beträgt aber nur wenige Zentimeter. Wenn Sie ein Split-Gerät in einer Mietwohnung anbringen möchten, brauchen Sie also die Erlaubnis Ihrer Vermieter:in. Split-Geräte dürfen außerdem nur von Fachpersonen (Klima- und Kältetechniker:in) installiert werden, weil sie Kältemittel enthalten und ein Kältemittelkreis installiert werden muss.
Split-Geräte kühlen effizienter als Monoblöcke. Das beste Gerät kühlt laut Stiftung Warentest einen 14 Quadratmeter großen Testraum in weniger als 5 Minuten von 30 auf 24 Grad Celsius. Ein weiterer Vorteil: Split-Geräte entfeuchten nebenbei die Innenraumluft. Außerdem besitzen viele Split-Geräte eine zusätzliche Heizfunktion.
Nachteil der Split-Geräte: Die Planung und Installation ist deutlich aufwendiger als bei einem Monoblock-Gerät. Und auch die Wartung muss durch Fachpersonal durchgeführt werden, was zu zusätzlichen Kosten für den Betrieb führt.
Ein Split-Gerät kostet bis zu 2600 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Installation.
Darauf sollten Sie beim Kauf einer Klimaanlage achten
Der wichtigste Aspekt für die Auswahl einer geeigneten Klimaanlage ist die Kühlleistung. Je geringer diese ist, desto mehr Zeit braucht das Gerät, um einen Raum auf die gewünschte Temperatur abzukühlen. Um die passende Kühlleistung für einen Raum abzuschätzen, sollten Sie die Unterstützung durch eine qualifizierte Fachkraft in Anspruch nehmen. Die folgenden Faktoren beeinflussen die Kühlleistung:
Raum- und Fenstergröße,
Zustand der Außenwände,
Lage der Räume,
mögliche Wärmequellen (Menschen, Geräte, Licht),
bereits vorhandener Sonnenschutz.
Auch wichtig: Das Energielabel. Dieses bietet zahlreiche wichtige Informationen auf einen Blick. Die wichtigste Information ist die Angabe zur Energieeffizienzklasse innerhalb einer Skala von A+++ (sehr gut) bis D (sehr schlecht). Diese Einordnung sagen jedoch nichts über den absoluten Stromverbrauch aus. Sie beschreiben nur die Effizienz des Klimagerätes im Vergleich zu anderen Geräten desselben Typs.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Achten Sie beim Kauf auch auf die Lautstärke der Klimaanlage im Betrieb. Diese Angabe finden ebenfalls auf dem Energielabel. Die Angabe erfolgt in dB (Dezibel). Hier gilt: Je kleiner der Wert, desto leiser arbeitet das Gerät. Leise Geräte erreichen einen Wert von weniger als 50 dB. Zu berücksichtigen ist bei Split-Geräten, dass ein wesentlicher Teil dieser Geräte im Außenbereich installiert wird. Dadurch können sich Nachbarn durch die Schallquellen gestört fühlen.
Wir erklären Ihnen im Folgenden die zwei Labels für Monoblöcke und Splitgeräte.
Energielabel Split-Gerät
Das Energielabel für Split-Geräte enthält unter anderem Angaben zu einem Kennwert für die Energieeffizienz (SEER-Wert). Dieser Kennwert kann beschrieben werden als Verhältnis zwischen der Kühlleistung und der elektrischen Leistungsaufnahme des Gerätes, wobei dieser für unterschiedliche klimatische Verhältnisse bestimmt wird. Es gilt grundsätzlich: Je größer der SEER-Wert desto weniger Strom braucht das Gerät um eine bestimmte Kühlleistung zu erbringen. Ganz rechts im Label finden Sie den Stromverbrauch in kWh (Kilowattstunden) pro Jahr für eine bestimmte Betriebsdauer; hier 350 Stunden im Jahr. Darunter finden Sie außerdem die Angabe zur Geräuschentwicklung des Gerätes. Für Split-Geräte liegen diese im Bereich von 48 dB (Dezibel) bis 55 dB. Achten Sie beim Kauf auf diese Werte.
Energielabel Monoblock-Gerät
Das Energielabel für Monoblock-Geräte enthält ähnliche Angaben wie das Label für die Splitgeräte. Dies sind:
elektrische Leistung in Kilowatt,
einen EER-Wert, der in der Bedeutung dem SEER-Wert bei Split-Geräten entspricht,
den Stromverbrauch in kWh für 60 Minuten,
sowie die Angabe für die Geräuschentwicklung des Geräts im Innenraum (in dB).
Verlassen Sie sich bei der Auswahl eines Gerätes aber nicht nur auf das Energielabel. Lesen Sie auch unabhängige Produkttests, zum Beispiel von der Stiftung Warentest. Sie prüft regelmäßig Raumklimageräte: "Schön cool bleiben - mit einer effizienten Klimaanlage".
Tipps für die Nutzung von Klimageräten
Schalten Sie die Klimaanlage nur bei Bedarf ein, zum Beispiel einige Zeit vor dem Schlafengehen.
Nachts ist es ratsam, das Gerät komplett auszuschalten und stattdessen mit geöffneten Fenstern zu kühlen.
Achten Sie insbesondere bei Split-Geräten darauf, diese regelmäßig zu warten, das Kondenswasser regelmäßig zu entfernen sowie Verdampfer und Filter zu reinigen. Nur so kann das Gerät störungsfrei arbeiten.
Klimaanlagen verbrauchen Strom: Verwenden Sie ein Strommessgerät, um den Stromverbrauch und damit die Betriebskosten von Monoblock-Geräten zu erfassen. Die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW verleihen kostenfrei Strommessgeräte.
Tipp: Ventilator statt Klimagerät nutzen
Ventilatoren können zwar die Temperatur im Raum nicht senken wie ein Klimagerät, aber sie sorgen für eine angenehmen Abkühlung. Denn: bewegte Luft fühlt sich kühler an als stehende Luft.
Ventilatoren gibt es schon ab 20 Euro – somit sind sie wesentlich günstiger als eine Klimaanlage. Die Stromkosten fallen im Vergleich zu Klimageräten ebenfalls sehr gering aus: Selbst bei einer Einsatzdauer von 90 Tagen im Jahr für 10 Stunden täglich verursachen sie im Durchschnitt nicht einmal 5 Euro Stromkosten. Für Ventilatoren gibt es übrigens kein Energielabel.
Die Stiftung Warentest hat 38 Ventilatoren getestet – Tisch-, Stand- und Turmgeräte mit Preisen zwischen 20 und 400 Euro.
Tipp: Alternative Luft-Luft-Wärmepumpen
Die Technik der fest Split-Geräte entspricht weitestgehend der Technik von Luft-Luft-Wärmepumpen. Wenn Sie für Ihre Wohnung einen Heizungstausch planen und diese auch kühlen möchten, können Sie anstatt eines Split-Gerätes auch die Luft-Luft-Wärmepumpe installieren lassen. Luft-Luft-Wärmepumpen sind auf das Beheizen von einzelnen Räumen oder Wohnungen optimiert, verfügen aber zusätzlich über eine Kühlfunktion. Ein weiterer Vorteil gegenüber fest installierten Split-Geräten: Luft-Luft-Wärmepumpen sind förderfähig über die Bundesförderung effiziente Gebäude, wenn sie auf der Liste der förderfähigen Anlagen eingetragen sind.
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