Intelligente Verpackungen für Lebensmittel - das sollten Sie wissen

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Intelligente Verpackungen überwachen den Zustand verpackter Lebensmittel und liefern beispielsweise Informationen über die Frische der Lebensmittel. Dabei können verschiedene Technologien zum Einsatz kommen.
Strichcode auf einer Getränkedose

Das Wichtigste in Kürze:

  • Intelligente Verpackungen können dabei helfen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
  • Viele Verfahren für intelligente Verpackungen sind mit hohen Kosten verbunden.
  • Datenträger und Barcodes können beim Auslesen Ihre persönlichen Daten erfassen.
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Was sind intelligente Verpackungen für Lebensmittel?

Intelligente Verpackungen besitzen diagnostische und Indikatorfunktionen: Sie können die Umgebungsbedingungen und Qualitätsmerkmale von Lebensmitteln überwachen oder die Rückverfolgbarkeit erleichtern.

Dazu werden unterschiedliche Technologien eingesetzt, wie etwa Datenträger, Indikatoren und Sensoren. Während Datenträger Informationen zwecks Rückverfolgbarkeit oder Diebstahlschutz speichern und übertragen können, können Indikatoren und Sensoren aktiv Umgebungsbedingungen oder Veränderungen der Qualitätseigenschaften aufzeigen.

Durch Indikatoren und Sensoren können Händler:innen und die Kundschaft beispielsweise erkennen, ob ein Lebensmittel richtig gelagert wurde und ob es nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit genießbar ist.

Rechtlich geregelt werden intelligente Materialien in der Verordnung (EG) Nr. 450/2009, welche spezifische Anforderungen für die Verwendung und Zulassung aktiver und intelligenter Materialien mit Lebensmittelkontakt festlegt, sowie durch die Rahmenverordnung (EG) Nr. 1935/2004.

Wie häufig sind intelligente Verpackungen im Einsatz?

Solche intelligenten Verpackungen sind wegen der hohen Kosten pro Verpackungseinheit jedoch wenig verbreitet. Außerdem ist noch nicht abschließend geklärt, wie intelligente Verpackungen recycelt werden können.

Frische-Indikatoren

Abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum, veränderte Farbe oder Konsistenz: Aus Angst vor verdorbenen Lebensmitteln werden viele Produkte entsorgt, die noch zum Verzehr geeignet wären. Hier kann ein Frische-Indikator von intelligenten Verpackungen helfen.

Er wird auf der Verpackungsinnenseite angebracht und reagiert auf chemische Verbindungen, die während des Lebensmittelverderbs entstehen. Dies können beispielsweise Kohlenstoffdioxid, flüchtige Stickstoffverbindungen, biogene Amine, Alkohol, Glucose oder organische Säuren sein.

Ab einer bestimmten Menge der Stoffwechselprodukte verändert sich die Farbe des Indikators und macht auf den Verderb aufmerksam. So kann bei fermentierten Lebensmitteln, Fleisch oder Fisch ein Sticker auf der Innenseite der Verpackung durch Farbveränderung anzeigen, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Ein Farbumschwung deutet auf Bakterienwachstum oder einen veränderten pH-Wert hin.

Andere Systeme messen Bestandteile von Fruchtaromen und geben dadurch Auskunft über den Reifegrad von Obst. Das kann bei exotischen Früchten ein Vorteil sein, bei denen Sie den Reifegrad schwer einschätzen können.

Zeit-Temperatur-Indikatoren

Der Einsatz von Zeit-Temperatur-Indikatoren (TTI = Time Temperature Indicator) soll den "Lebensweg" und somit die Umgebungsbedingungen eines Produktes über die gesamte Lebensmittelkette aufzeichnen.

Zeit-Temperatur-Indikatoren messen über den Zeitverlauf, welchen Temperaturen das Lebensmittel ausgesetzt war. Diese Information spielt beim Bakterienwachstum eine entscheidende Rolle. So können sie anzeigen, ob bei tiefgefrorenen Produkten oder empfindlichen Lebensmitteln die Kühlkette immer eingehalten wurde.

Der Zeit-Temperatur-Indikator erfasst auf unterschiedliche Weisen die mechanischen, chemischen, elektrochemischen, enzymatischen oder mikrobiologischen Veränderungen eines Lebensmittels. Auch hier wird eine negative Veränderung durch Farbwechsel angezeigt.

TTIs können mit Barcodesystemen oder RFIDs kombiniert werden.

RFID-Datenträger und Barcodes

Radio-Frequenz-Identifikations-Datenträger  (RFID) enthalten viele wichtige Informationen, die unter anderem die Rückverfolgbarkeit des Produkts verbessern. Mittels derartiger Etiketten und Datenträger können etwa Preis, Anlieferungszeitpunkt, Gewicht oder Mindesthaltbarkeitsdatum durch entsprechende Lesegeräte abgerufen werden. Außerdem werden sie genutzt, um sich vor Produktpiraterie und Diebstahl zu schützen.

Zukünftig könnten smarte Kassen den Preis des Einkaufs ebenfalls durch das bloße Legen der Produkte in den Einkaufswagen erfassen.

Die RFID-Datenträger können aber auch Daten über Ihre Vorlieben beim Einkauf erfassen. Somit stehen neben den Kosten auch Fragen des Datenschutzes im Raum.

Barcodes (parallele Striche) und QR-Codes (englisch: Quick Response; Matrix aus Punkten und Lücken) sind aufgrund ihres geringen Preises und einfachen Anwendbarkeit weit verbreitet. Sie können auch zu Marktforschungszwecken eingesetzt werden. Hersteller:innen sehen dann, wann und wo der Code ausgelesen wurde.

Anders als RFID-Etiketten können QR-Codes mit dem Smartphone ausgelesen werden und zusätzliche und hilfreiche Informationen zum Produkt bereitstellen. Unabhängig von der Verpackungsgröße bekommen Sie so beispielsweise Hintergrundinformationen zur Herkunft tierischer Lebensmittel, zu Produktionsbedingungen sowie Inhaltsstoffen oder auch Nährwertangaben.

In einem Supermarktregal liegt Gemüse, in Plastik verpackt.

Alles rund um Verpackungen

Viele Lebensmittel können ohne geeignete Umhüllung nicht gelagert, transportiert oder verkauft werden.
Neben ihrem Nutzen bringen Verpackungen aber auch Nachteile mit sich.
Lesen Sie hier alles rund um Verpackungen!

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