Nachnahme - wenn der Zusteller das Geld kassiert

Stand:
Die Nachnahme ist eine besondere Kombination aus Versand und Zahlungsart. Welche Vorteile, Nachteile und Kosten es dabei gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Zahlungsart Nachnahme

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei der Nachnahme transportiert der Postdienstleister Briefe oder Pakete und übernimmt zusätzlich den Zahlungsvorgang für den Händler.
  • Die Sendung wird Empfänger:innen erst nach Bezahlung ausgehändigt.
  • Die Nachnahme ist für Verbraucher:innen regelmäßig mit zusätzlichen Kosten verbunden.
On

Wer bei einem Versandhändler bestellt, kann in der Regel aus mehreren Zahlungsarten auswählen. Neben der Zahlung per Rechnung, Kreditkarte oder Lastschrift können Sie häufig auch die Option Nachnahme auswählen.

Die Nachnahme ist eine besondere Kombination aus Versand und Zahlungsart. Der Postdienstleister erledigt dabei gleich zwei Dinge: Er transportiert das Paket oder den Brief zu den Empfänger:innen und händigt es ihnen gegen Bezahlung aus. Den Service "Nachnahme" bieten verschiedene Postdienstleistungsunternehmen an.

Nachnahme – was ist das?

Der Absender gibt den Brief oder das Paket bei einem Postdienstleister auf und nutzt den kostenpflichtigen Service "Nachnahme". Dabei wird angegeben, welchen Betrag der Zusteller bei der Auslieferung einziehen soll. Empfänger:innen bezahlen den Geldbetrag direkt beim Zusteller und erhalten dann die Sendung. Trifft der Zusteller niemanden an, wird je nach Postdienstleister die Sendung entweder in einer Filiale zur Abholung hinterlegt oder eine erneute Zustellung versucht.

Nachnahme – was sind die Vorteile?

Die Nachnahme bietet einige Vorteile. Bei einer Bestellung per Nachnahme muss der Verkäufer nicht auf den vorherigen Zahlungseingang warten und kann die Ware sofort absenden. Das spart Zeit.

Mehr Sicherheit bietet die Nachnahme durch die persönliche Übergabe. Da der Zusteller vom Empfänger Geld einziehen muss, gelangt die Sendung regelmäßig nur an den Empfänger selbst. Das kann bei sensiblen Dokumenten oder Waren von Vorteil sein.

Ein weiteres Plus: Kund:innen müssen erst dann bezahlen, wenn sie die Sendung tatsächlich erhalten und können das Paket zumindest schon auf äußerliche Schäden überprüfen. Die Zahlung per Nachnahme eignet sich auch für alle, die weder über Kreditkarte oder Online-Zahlungsmöglichkeiten wie PayPal oder Paydirect verfügen. Sie können die Sendung ganz einfach bar oder bis zu einem Wert von 500 Euro mit der POSTCARD der Deutschen Post AG bezahlen. Nachnahmesendungen, die Sie in der Postfiliale abholen, können Sie dort auch mit der EC-Karte bezahlen.

Nachnahme – was sind die Nachteile?

Vorsicht ist geboten, wenn gar nichts bestellt wurde und unbekannt ist, was geliefert wird. Immer wieder senden dubiose Anbieter Sendungen per Nachnahme an beliebige Personen, in der Hoffnung, dass diese den Nachnahmebetrag bezahlen. Allzu häufig geht dieser Plan auf und der Empfänger vertraut darauf, dass alles seine Richtigkeit habe und etwa der Partner die fragliche Bestellung aufgegeben hat.

Im schlimmsten Falle bezahlt der Empfänger so für etwas, das nicht bestellt wurde. Das Unternehmen ist meist nicht auffindbar, um den Betrag zurückzuverlangen. Kontrollieren Sie daher vor der Zahlung, ob eine entsprechende Bestellung vorliegt, um einen finanziellen Schaden zu vermeiden.

Achten Sie auch darauf, dass bei einer Nachnahme-Sendung die persönliche Anwesenheit des Empfängers erforderlich ist. Briefkasteneinwürfe oder Ersatzzustellungen bei Nachbarn sind üblicherweise nicht möglich. Zudem empfiehlt es sich, den zu zahlenden Betrag passend zur Hand zu haben, da die Zusteller nicht immer über ausreichend Wechselgeld verfügen.

Nachnahme – was kostet der Service?

Da die Postdienstleister bei der Nachnahme eine weitere Leistung erbringen, wird hierfür ein gesondertes Entgelt verlangt. Der Absender zahlt neben dem Entgelt für den Versand zusätzlich für die Nachnahme. Da diese Kosten regelmäßig auf den Empfänger, der die Nachnahme zum Beispiel beim Online-Shopping ausgewählt hatte, umgelegt werden, sollten Verbraucher auf diese zusätzlichen Kosten besonders achten.

Die Preise für die Nachnahme hängen dabei vom konkreten Postdienstleister ab, betragen in der Regel mehrere Euro und können im Einzelfall durchaus je nach Postdienstleister auch zweistellige Beträge erreichen.

Für Briefsendungen per Nachnahme mit der Deutschen Post AG wird eine einheitliche Gebühr in Höhe von 4,40 Euro zusätzlich zum Porto verlangt. Für den Paketversand mit DHL kommen zusätzlich zum Porto 6,90 Euro hinzu.

Eine junge Frau sitzt auf dem Sofa mit einem geöffneten Paket auf dem Schoß.

Hilfe bei Post- und Paket-Ärger

Haben Sie Beschwerden über Post- oder Paketdienstleister? Hier erhalten Sie erste Informationen zur Rechtslage und können interaktiv passende Musterbriefe erstellen, um sich zu beschweren.
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.